Der südliche Abschnitt des Baugebietes Nierspark in Geldern wird als Pilotstudie für zukunftsweisendes ‚Nachhaltiges Planen und Bauen‘ in Geldern weiterentwickelt. Nachdem bereits in dem abgeschlossenen nördlichen Abschnitt des Neubaugebietes ein Teil als Klimaschutzsiedlung mit Passivhäusern entstanden ist, soll im Südabschnitt eine nachhaltige ressourcenschützende Siedlung entstehen, die ganzheitlich vorgeht.
Das Konzept des ‚Nachhaltigen Planen und Bauens‘ beinhaltet folgende Handlungsfelder:
- Klimafreundliche Energieversorgung (Kalte Nahwärme / KfW 40 Standard / Fotovoltaik)
- Wohnungsmix / Wohnungsangebot (Reihen- und Doppelhäuser / Gemeinsames Wohnen / Sonderwohnformen)
- Nutzungsmix (wohnungsnahe Grundversorgung / Arbeitsplätze)
- Mobilität im Quartier (Mobilitätspunkt / Carsharing / E-Ladestationen)
- Soziales Leben im Quartier (Multifunktionsflächen / Urban Gardening / ‚Grüne Finger‘ / Sicherheit und Gesundheit)
- Ressourcenschutz (Hochwasserschutz / Reduzierung Versiegelung durch Bebauung und Verkehrsflächen / Nachhaltige Baustoffe)
- Biodiversität (Öffentliche Grünflächen / Grüne Straßen und Plätze / Private Gärten)
Der neue Stadtteil Nierspark westlich der Bahnstrecke Kleve – Düsseldorf (‚Niersexpress‘) ist mit einer neuen attraktiven Bahnunterführung (‚Niersforum‘) an die Innenstadt angebunden. Rückgrat des Stadtteils ist die Haupterschließung und das gemischte Quartier parallel der Bahn. Stadt und Landschaft werden miteinander verzahnt, das Thema Wasser unter gestalterischen und ökologischen Aspekten in die Planung einbezogen. Landschaftliche Grünelemente (‚Grüne Finger‘) gliedern die hochwassersicher angehobenen Baufelder.
Der Entwurf für die südlichen Bauabschnitte setzt die Vorgaben in differenzierter Form um:
- Einbindung der Bauflächen in die Landschaft (Grüne Finger)
- Grüne Finger mit verbindenden Wegen, Retentionsflächen und Gräben
- Haupterschließung als Allee mit Parken unter Bäumen
- Plätze / platzartige Aufweitungen der Wohnstraßen für Aufenthalt
- Dienstleistung im Mix mit Wohnen entlang der Haupterschließung
- Gemeinschaftliche Wohnformen und Wohnhöfe in Randlage
- Querungshilfen an den Einmündungen der Grünen Finger
- Vielfältige Wege und Sichtbeziehungen in die Landschaft
- Gliederung in zwei Bauabschnitte (Nordost / Südwest)
- Begrünter Wall im Nordosten der Ruwel-Werke mit Wegeführung
- Bauliche Fassung des nördlichen Grünen Fingers (mit Nahversorgung)