Kall | Rathausplatz


Der Rathausplatz ist ein repräsentativer Ort an der Bahnhofstraße als Hauptgeschäftsstraße von Kall und wird von dem zurückliegenden Altbau aus den 50er Jahren und dem winkelförmig davor parallel der Straße angeordneten Anbau aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts geprägt. Der Haupteingang des Rathauses vom Platz aus ist zurückgesetzt zwischen den beiden Gebäudeteilen angeordnet. Die heutige Platzgestaltung ist ‚in die Jahre gekommen‘. Es fehlt an Aufenthaltsqualität und an einer der zentralen Bedeutung des Platzraumes angemessenen übergeordneten Gestaltidee.


Idee der Platzgestaltung ist die Schaffung eines grüngestalteten repräsentativen Ortes für Aufenthalt, Kommunikation und Information. Der Platz erhält eine grüne Platzmitte mit einem schattenspendenden Baumdach. Die Mitte wird von einem gepflasterten diagonalen Weg, begleitet von einem Aufenthaltsbereich mit wassergebundener Decke in zwei Teile geteilt. Beiderseits dieses Weges werden Bänke angeboten. In der Platzmitte soll eine Skulptur an die Folgen der Flutkatastrophe 2021 erinnern. Die Pflasterflächen des Platzes werden in Format und Farbton von den Seitenbereichen der Bahnhofstraße und der Zufahrt zum Rathausparkplatz abgesetzt und orientieren sich am Bahnhofsplatz. Besondere Akzente setzt die neue Platzbeleuchtung.


Unter dem Rathausplatz wird Niederschlagswasser nach dem Prinzip der ‚Schwammstadt‘ gespeichert. Der gesamte Platzbereich mit Ausnahme der Straßen wird mit einer Rigole aus Grobschlag unterbaut. Der Regenwasserspeicher wird sowohl durch Versickerung als auch über die Platzabläufe der Rinnen mit unbelastetem Regenwasser versorgt, das den Bäumen in Trockenperioden zur Verfügung steht. Der Speicher verzögert den Abfluss des Niederschlagwassers in die Kanalisation. Eine Drainage im oberen Bereich der Rigole unterhalb der Tragschichten führt überschüssiges Wasser mit Verzögerung in die Kanalisation ab.

(in Kooperation mit PE Becker / Kall)