Zülpich | Einkaufsstraßen


Der südöstliche Stadtkern Zülpichs ist im Bereich der Einkaufsstadt von Funktionsverlust gekennzeichnet. Leerstände und nachlassende Fußgängerfrequenz in der Altstadt verweisen auf aktuelle Probleme des Einzelhandels wie den zunehmenden Konkurrenzdruck durch den Onlinehandel und eine Verlagerung von Kaufkraft in verkehrsgünstig gelegene Standorte des großflächigen Einzelhandels. Die Straßenräume sind in schlechtem Zustand und die Gestaltung ist deutlich in die Jahre gekommen. Die Neugestaltung der Einkaufsstraßen umfasst die Schumacherstraße, die Münsterstraße und die angrenzenden Gassen Juhlsgasse und Brauersgasse.


Ziel der Neugestaltung der Straßenräume ist eine neue Zonierung des öffentlichen Raumes, der barrierefreie Ausbau, die Erneuerung der Pflasterflächen, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch Begrünung, attraktive neue Ausstattungselemente inklusive Beleuchtung sowie die Integration hochwertiger Außengastronomie.


Die Schumacherstraße, die bereits im Bestand eine Fußgängerzone ist, erhält eine in dunklem Betonsteinpflaster gehaltene Laufzone, die zwischen 50 cm breiten Natursteinrinnen verläuft. Die Materialität orientiert sich an den bereits neu gestalteten Flächen am ‚Kinat‘.
Ziel der Neugestaltung der Münsterstraße ist die neue Zonierung des öffentlichen Raumes, die dem KFZ-Verkehr zu Gunsten der Aufenthaltsqualität eine untergeordnete Rolle zuweist. Im Sinne einer denkmalgerechten, an die historische Straßenraumgestaltung angepassten Straßenplanung wird das Prinzip der weichen Separation beibehalten. Im Einklang mit dem Mobilitäts- und Verkehrskonzept wird die Münsterstraße als verkehrsberuhigter Geschäfts-bereich (Tempo 10) unter Verzicht auf doppelseitige Parkstände zugunsten breiter Seitenbereiche mit einseitig und wechselseitig angelegte ‚Multifunktionstreifen‘ vor den Geschäften neu gegliedert und gestaltet. Die Oberflächenmaterialität orientiert sich ebenfalls am ‚Kinat‘. Helle 30 cm breite Natursteinrinnen grenzen die 3,00 m breite Fahrbahn vom Seitenbereich ab. Zweizeilige Aufmerksamkeitsstreifen sowie Platzaufweitungen südlich des ‚Kinats‘ und an den Einmündungen Juhlsgasse und Brauersgasse sind kontrastierend in hellem Betonsteinpflaster gestaltet.


Die Brauersgasse erhält eine 3,50 m breite Fahrbahn einschließlich 50 cm breiter Rinnen. Sowohl die Fahrbahn als auch die Rinnen sind in dunklem Natursteingroßpflaster gestaltet. Dabei wird das Bestandspflaster aufgenommen, geflammt und wieder verlegt. Die Seitenbereiche sowie die Platzaufweitung werden mit dunklem Natursteinkleinpflaster gestaltet. Auf der nördlichen Seite wird ein 0,90 m breites ‚Laufband‘ aus hellem Natursteinpflaster vorgesehen.
Die Juhlsgasse als verbindende Gasse zwischen Mühlenberg im Westen und Münsterstraße im Osten wird im östlichen Abschnitt mit dunklem Betonsteinpflaster gestaltet und knüpft damit an die Gestaltung der Münsterstraße an. Die schmale Gasse erhält eine 50 cm breite Mittelrinne aus dunklen Natursteingroßpflaster. Die markante Rinne leitet in die historisch und touristisch bedeutenden Stadtbereiche am Mühlenberg. Im westlichen Abschnitt bleibt die vorhandene Asphaltdecke bestehen und wird mit einer dreizeiligen Natursteinrinne entlang der Grenze der Gasse zu den privaten Stellplätzen abgegrenzt.
Die Möblierung, bestehend aus Bänken, Fahrradparkern und Abfallbehältern, wird im ‚Multifunktionsstreifen‘ der Münsterstraße sowie vereinzelt an weiteren geeigneten Stellen angeordnet. Die Beleuchtung wird ebenfalls durchgehend erneuert.

(in Kooperation mit IB Becker / Bad Neuenahr-Ahrweiler)