Das integrierte Handlungskonzept Dormagen – Horrem | Integriertes Handlungskonzept für das Förderprojekt der sozialen Stadt beschreibt den Bahnhofsbereich als Potenzial. Er sorgt für eine hervorragende Anbindung des Stadtteils an den ÖPNV und stellt gleichzeitig eine wichtige Verbindung aus dem Stadtteil zu den Schulen auf der Ostseite der Bahn sowie zu den Busverbindungen in die Innenstadt Dormagens her. Die Stadt Dormagen hat in den letzten Jahren die Ostseite des Bahnhofs neu gestaltet. Das Umfeld wurde auf nicht mehr benötigten Bahnflächen östlich der Bahn mit Einzelhandel und Dienstleistungsangeboten sowie einer Fahrradstation aufgewertet.
Die Neugestaltung des östlichen Eingangs in die Unterführung mit großzügiger, einsehbarer und überdachter neuer Treppenanlage soll analog auch auf der Westseite ergänzt werden. Der westliche Bahnhofsvorplatz wird als verkehrsberuhigter Bereich platzartig neu gestaltet und perspektivisch bis an den Dorfplatz herangeführt. Die Fußgängerunterführung als Bahnsteigzugang und als wichtige Stadtteilverbindung zu den Schulen auf der Ostseite wird durch eine neue attraktive Lichtkonzeption aufgewertet. Der neugestaltete Bahnhofsvorplatz soll durch eine Neubebauung der südlich angrenzenden Baulücke städtebaulich-räumlich gefasst und belebt werden.
In Anlehnung an die Neugestaltung auf der Westseite sieht die Planung auf der Ostseite die Realisierung einer großzügigen Treppenanlage, integriert in die neue Platzsituation, vor. Die Treppenanlage öffnet sich trichterförmig nach Westen und betont damit die Hauptlaufrichtung. Gleichzeitig wird die Treppe in östlicher Richtung deutlich verbreitert. Der Platz wird verkehrsfrei gestaltet. Lediglich die Verkehrsbeziehung der Knechtstedener Straße zu der Straßenunterführung wird in Form eines ‚Shared Space‘ über die Platzfläche geleitet. Der Tunnel öffnet sich allseits in den großzügigen Raum, der von einem Glasdach überspannt wird. Beidseitige Treppenanlagen führen mit jeweils drei Treppensegmenten auf das Platzniveau.
Der vergleichsweise schmale Fußgängertunnel ist extrem unattraktiv und ein klassischer Angstraum, vor allem zu Zeiten, in denen die Passantenfrequenz nachlässt. Sicherheit ist ein zentrales Thema des Projektes der sozialen Stadt. Hier muss die Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes Horrem neue Akzente setzen. Der Tunnel wird auf der Ostseite mit einer LED-Lichtwand ausgestattet, die als Tageslichtunterstützung und als Gestaltungselement mit programmierbarem, wechselndem Farbenspiel ausgestattet wird. Eine zusätzliche Lichtlinie wird nachts zugeschaltet, um die erforderlichen Helligkeitswerte im Tunnelbereich sicherzustellen. Die Belebung der Platzfläche führt zu einer besseren Sozialkontrolle der Bahnhofsunterführung. Das zentral in der Tunnelachse angeordnete Glasdach ruht auf Rundstützen, die frei im Raum stehen. Die Zeichenhaftigkeit der Dachkonstruktion betont den neuen Platzraum und schafft eine ‚Adresse‘. Der überdeckte Teil auf der oberen Platzfläche fordert zum Aufenthalt auf und markiert die Stelle, von der aus die Einsehbarkeit des Tunnels besonders ausgeprägt ist.
(in Kooperation mit Schüssler-Plan / Köln)